Funktion

Lebensqualität / Zukunft
gerichtetes Wohnen

Nun zum Schluss gehen wir noch in das letzte Thema genauer ein, hier wird also nun noch die Funktion beschrieben.

Damit das neue Gebäude einen zufrieden stellt, müssen verschiedene Nutzungseigenschaften vorhanden sein, auf diese Weise kann ein hoher Standard erreicht werden. Deshalb müssen verschiedene Qualitätskriterien überprüft werden.

Hiermit wird als erstes der funktionale Aspekt eines Wohngebäudes betrachtet. Darunter zählen die Funktionalitäts-, wie auch die Qualitätsaspekte. Es werden Punkte für Fenster im Bad und Küchenbereich verteilt, sowie für vorhandene Lagermöglichkeiten (zum Beispiel Kellerräume). Außerdem werden gemeinsame Räume und Balkone bewertet (zum Beispiel gemeinsame Waschküche, Kinderwagen-/ Fahrradstellraum, usw.).

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Eine wichtige Rolle spielt auch die Sicherheit, also die Personensicherheit wie auch die Sicherheit der Wohnung. Folglich soll darauf geachtet werden, dass bei einem Brand die Bewohner vor dem Feuer sicher sind. Außerdem soll die Einbruchgefahr für das Gebäude gering/ unmöglich gehalten werden. Folgendermaßen wird eine Bewertung für Brandmeldesysteme und für extra angebrachte Überwachungssysteme/ Einbruchschutz abgegeben.

Das Design einer Wohnung ist auch wichtig, damit eine Wohnung von jedem genutzt werden kann, ob jung alt, klein oder groß, jeder soll sich in den 4 Wänden wohl fühlen. So muss die Wohnung auch von Behinderten erreichbar und genutzt werden können, deshalb soll für einen schwellenlosen und stufenlosen Zugang gesorgt werden, die Wohnungen müssen behindertengerecht gebaut werden.

Die technischen Anlagen und deren Regelung ist ein wichtiger Faktor für die Funktion. So soll für jeden Benutzer das Raumklima anpassbar sein, denn jede Person hat eine andere Komfortgrenze/       -befinden. Deshalb muss der Zugriff auf die Reglung für jeden gewehrleistet sein, damit jeder Nutzer/ Bewohner die Raumtemperatur und Luftmenge auf das jeweilige Wohlbefinden einstellen kann.

Für Wohngebäude ist ganz wichtig, dass ein visueller Komfort gewehrleistet ist, so muss der Wohnraum gut von Tageslicht durchflutet werden. Der Nutzer fühlt sich wohler, wenn er eine gute Sicht nach draussen in seine Umwelt hat. Demgemäß soll das Tageslicht bewertet werden, indem der Fensterflächenanteil des Gebäudes herausgefunden wird, wieviel Tageslicht in die Räume eindringen kann. Deshalb müssen die Fenster geometrisch so angebracht werden, dass am meisten Licht in die Gebäudeinnenfläche einstrahlt.  Da ein angebrachter Sonnenschutz die Sicht nach Außen behindert, folglich muss eine Bewertung der freien Sicht bei geschlossenem Schutz abgegeben werden.

Im Winter ist der thermische Komfort in einem Wohngebäude wichtig. Denn der thermische Komfort wird durch verschiedene Parameter wie zum Beispiel Temperatur, Luftfeuchte und Luftströmung beeinflusst. Der Mensch empfindet im Winter eine bestimmte Temperatur in einem Raum, diese Temperatur entsteht durch die Raumlufttemperatur und die Oberflächentemperatur der Bauteile. Da im Winter die Wände eine niedrigere Oberflächentemperatur besitzen, kann der Bewohner die Temperatur im Raum als kühler empfinden, als die Raumlufttemperatur tatsächlich ist. Weiterhin entsteht durch hoher Luftwechsel, eine trocknere Raumluft als im Sommer. Deshalb werden die Oberflächentemperaturen und die Strahlungsasymmetrie bewertet. Außerdem werden Systeme bewertet, welche für eine richtige Raumluftfeuchtigkeit sorgen.

Aber nicht nur der thermische Komfort im Winter ist wichtig, sondern auch der sommerliche thermische Komfort ist wichtig. Da heutzutage die neue Bauweise aus viel Fensterfläche und gut gedämmten Wänden besteht, muss im Sommer darauf geachtet werden, dass die Räume sich nicht zu sehr aufheizen. Deshalb wird beim thermischen Komfort im Sommer die Dimensionierung der Fensterflächen berücksichtigt, wie auch der angebrachte Sonnenschutz. Des Weiteren müssen die opaken Bauteile berücksichtigt werden, also dessen Auskühlung und deren thermische Speichermasse. Für diese Bewertung kann die Methode aus dem Règlement Grand-Ducal vom 31 August 2010 verwendet werden.

Ein ganz wichtiger Aspekt bei einem Bauvorhaben, ist die Gesundheit und die Raumluftqualität. Denn Menschen halten sich in ihrem Leben die größte Zeit in Gebäuden auf. Die Raumluftqualität ist ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden, die Gesundheit und den Komfort. Denn wenn die Raumluft nicht genügend mit Frischluft versorgt wird, entstehen Verunreinigungen durch Möbel, technische Geräte und Menschen in der Innenraumluft. Diese Verunreinigungen verursachen körperliche und gesundheitliche Beschwerden, wie auch eine Reduzierung der Arbeitsfähigkeit. Deshalb sollen Materialien verwendet werden, welche nur geringe Emissionen produzieren. Darum sollen geprüfte Produkte verwendet werden. Weitergehend sollte auch eine Lüftungsanlage verwendet werden, denn diese sorgt dafür, dass Schadstoffe gezielt entfernt werden und die Raumluft mit ausreichend Frischluft versorgt wird. Außerdem kann die Frischluft schon vorgewärmt werden und Be-/Entfeuchtet werden, was wiederum zu einer besseren Luftqualität und somit zu einem besseren Wohlbefinden führt. Dadurch werden hier die technischen Anlagen und die Beläge im Innenraum bewertet. Da jedoch auch die Möbel Emissionen produzieren, sollten diese auch sorgfältig gewählt werden.

Zusätzlich sind auch elektrobiologische Haushaltsinstallationen zu betrachten. Denn je mehr elektrische Geräte in einem Gebäude verwendet werden, umso mehr Elektrosmog entsteht. Wissenschaftlich ist noch nicht ganz geklärt, ob der Elektrosmog einen gesundheitlichen Einfluss auf die Bewohner hat, aber es wird davon ausgegangen. Da der äußere Elektrosmog nicht gut genug von der Umwelt abgeschirmt wird, sollte in den Schlafzimmern noch zusätzlicher Elektrosmog vermieden werden. Also sollten in diesen Zimmern bestmöglich auf elektrische Geräte und besonders auf Smartphones verzichtet werden. Um den Elektrosmog zu bewerten, werden die Art der verlegten Leitungen bewertet.

Nun zum Schluss gehen wir noch schnell auf den Zustand des Gebäudes von Bestandsgebäuden ein. Damit heutzutage eine Wohnung mehr Wert hat und das Wohlbefinden gesteigert wird, ist der Zustand einer Wohnung ein ausschlagender Faktor. Somit wird im letzten Punkt der Sanierungsbedarf eines Gebäudes bewertet. Die Ästhetik fliesst nicht mit in die Bewertung ein, aber der Zustand von den technischen Anlagen, sowie der Zustand der Boden-, Decken- und Wandbelägen. Außerdem wird auch der Sanitärzustand betrachtet.

Bei der Funktion werden folgende Punkte berücksichtigt:

1. Funktionale Aspekte

  • Bad mit Tageslicht und öffenbarem Fenster in jeder Wohneinheit
  • Küche mit Tageslicht und öffenbarem Fenster in jeder Wohneinheit
  • Kraftstromanschluss für Elektroauto im Außenbereich oder Garage
  • Keller/Lagerräume vorhanden
  • Mindestens eine Terasse pro Wohneinheit
  • Stellflächen für Kinderwagen
  • Gemeinschaftlich genutzter Lagerraum für Reinigungszwecke
  • Stromanschluss für Elektrofahrrad
  • Fahrradabstellplatz im Gebäude oder abschließbarer überdachter Bereich
  • Es sind private Abstellräume vorhanden
  • Leicht zugänglicher Müllraum zum lagern von Hausmüll und Recyclingmaterial
  • Erdgeschosswohnung mit direktem Zugang zum Garten

2. Sicherheit

  • Brandmeldeanlage/Rauchmelder
  • Kommunizierende Rauchmelder in jedem Aufenthalts-, Ruhe- und Technikräume
  • Eingang gut ausgeleuchtet mit Zugangskontrolle
  • Fenster und Türen mit erhöhtem Einbruchschutz
  • Aktives Notrufsystem

3. Barrierefreiheit

4. Regelbarkeit technischer Anlagen

  • Wohnungsweise Regelung im MFH für die Lüftung
  • Raumweise Raumtemperaturregelung
  • Zentrales Bedienelement zur Steuerung der Parameter wie Heizung, Beleuchtung und Sonnenschutz

5. Visueller Komfort

  • Hier muss man Werte für das Tageslicht angeben oder den Tageslichtquotienten
  • Sichtkontakt bei geschlossenem Sonnenschutz möglich

6. Thermischer Komfort – Winter

  • Strahlungsasymemetrie
  • Luftfeuchte

7. Thermischer Komfort – Sommer

  • Bei Bestand muss ein sommerlicher Wärmeschutznachweis mit den eingehaltenen Mindestanforderungen vorgebracht werden
  • Wird beim neubau eine passive Nachtauskühlung genutzt
  • Bei einstrahlungsabhängig gesteuertem Sonnenschutz

8. Gesundheit und Raumluftqualität

  • Kontrollierte Lüftungsanlage mit Einregulierungsprotokoll
  • Bodenbläge :
    • Aus mineralischem Belag oder Massivholz
    • Mehrschichtparkett, Linolium, Teppich oder Kork mit Zertifikat
    • Keine Angaben
  • Bodenbeläge mit Behandlung :
    • Durch Öle oder Wachse
    • Durch zertifizierte Lacke, Versieglungen oder Lasuren
    • Keine Angaben
  • Wie sind Bodenbeläge verlegt :
    • Lose verlegt, vermörtelt oder verschraubt
    • Verlegt mittels PVAc-Kleber
    • Keine Angaben
  • Wand und Decken:
    • Mit Kalkputz
    • Mit Lehmputz oder Lehmbauplatten
    • Keine Angaben
  • Papiertapete, mineralischer Anstrich, Farbe auf Pflanzenbasis und VOC-frei oder nur verputzt
  • Sämtliche Stromkabelummantelung PVC-frei
  • Durchgeführte Luftqualitätsmessung innerhalb üblicher Richtwerte
  • Asbestsanierung

9. Elektrobiologische Hausinstallation

  • Einhaltung der Kriterien für Aufenthalts- und Schlafräume
  • Installation einer Netzfreischaltung

10. Zustand des Gebäudes für Bestandsgebäude

  • Wohnung/Gebäude :
    • Hervorragender Zustand, kein Sanierungsbedarf
    • Guter Zustand, vereinzelter Sanierungsbedarf
    • Schlechter Zustand, hoher Sanierungsbedarf oder keine Angaben